Veröffentlichungsdatum: 26.05.2021
Regionale Alternativen
Exoten leicht ersetzen und die Umwelt schonen
Exotische Superfoods wie Goji-Beeren, Chiasamen oder auch Reis haben viele wertvolle Mineralien und Vitamine. Aber können das nicht auch alles unsere heimischen Früchte und Getreidesorten? Doch – na klar!
Wir lieben Neues und Exotisches – was ja auch an und für sich nichts Verkehrtes ist. Der einzige Nachteil, den es bringt: lange Transportwege und keine gute Klimabilanz. Wie also können wir weniger Exoten essen, aber dennoch nicht auf die Nährstoffe verzichten?
Ganz einfach: Wir ersetzen einfach einige Exoten durch heimische Alternativen!
Matcha
Das grüne Pulver steckt seit einigen Jahren in aller Munde. Matcha werden einige sehr gesunde Eigenschaften nachgesagt, wie zum Beispiel den Blutdruck zu senken, Cholesterinwerte zu verbessern, Stress zu reduzieren und vieles mehr. Allerdings hat er eine sehr weite Anreise zu uns und seine Klimabilanz ist auch nicht gerade gut.
Also wie wäre es, wenn wir stattdessen auf regionale Alternativen umsteigen?
Lavendel und Kamille wirken beruhigend, Löwenzahn, Hagebutte und Lindenblüten unterstützen die Verdauung, Knoblauch senkt den Blutdruck und Antioxidantien findet ihr in Traubenkernen, Karotten, Stachelbeeren, Kürbis, Löwenzahn oder Sauerkirschen.
Acai
Die Acai-Beere stammt hauptsächlich aus Brasilien und hat viele sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralien und Vitamine. Doch wie ihr bereits gemerkt habt, kommt sie aus Brasilien – hat also eine unglaublich lange Anreise hinter sich.
Auch hier finden wir viele tolle regionale Alternativen! Leinsamenöl hat viele wichtige Omega-3-Fettsäuren und Mangold, Haferflocken, Heidelbeeren und Gänseblümchen enthalten viel Magnesium.
Mandeln
Echte kalifornische Mandeln finden wir viele. Doch da liegt auch schon ein Problem: die lange Anreise. Außerdem werden Mandeln in sehr trockenen, heißen Regionen angebaut, in denen es wenig Wasser gibt. Für die Kultivierung muss allerdings viel bewässert werden. Die Ökobilanz ist entsprechend schlecht.
Umso schöner, dass wir eine tolle regionale Alternative haben: Sonnenblumenkerne! Sie enthalten ebenso wie Mandeln wichtige Mineralien, Vitamine und ungesättigte Fettsäuren. Allerdings ist der Geschmack natürlich anders – nämlich leicht nussig und etwas intensiver. Trotzdem finden wir Sonnenblumenkerne toll!
Agavendicksaft
Wer auf eine zuckerreduzierte Ernährung umsteigen will, bekommt oft empfohlen, statt Industriezucker auf Alternativen wie Agavendicksaft umzusteigen. Dabei braucht es viel Energie, dieses Süßungsmittel herzustellen und meistens wird es in Mexiko hergestellt – also unglaublich weit weg von uns.
Dabei haben wir einen tollen Sirup, der quasi direkt vor unserer Haustür produziert wird: Zuckerrübensirup. Der eingedickte Rübensaft ist häufig in Form von Brotaufstrich zu finden. Es ist ein herb-süßer Sirup, der auch deutlich weniger Kalorien als Zucker hat und zudem noch Magnesium, Kalium, Eisen und Folsäure in hohen Mengen aufweisen kann. Also eine wirklich echte regionale Alternative.
Reis
Reis ist ein wenig gesondert zu betrachten, weil es ein Getreide ist. Und Getreide bauen wir in unseren Graden wirklich viele an! Was wiederum zur Folge hat, dass es sehr viele Alternativen zum weit angereisten Reis gibt. Abgesehen davon hat Reis eine unglaubliche lange Anreise und muss mit sehr viel Wasser und teilweise künstlichen Überschwemmungen angebaut werden. Das hat nicht gerade eine gute Ökobilanz zur Folge.
Alternativen gibt es wie gesagt reichlich:
Dinkelreis wäre eine Alternative. Das sind Dinkelkörner, die entspelzt und geschliffen wurden. Sie lassen sich kochen wie normaler Reis, haben aber einiges mehr an gesunden Nährstoffen, Vitaminen und Mineralien. Außerdem sind viele Ballaststoffe enthalten, was sie gut bekömmlich machen. Allerdings ist der Geschmack nicht zu vergleichen – der Dinkelreis schmeckt kräftig, nussig und weniger neutral.
Couscous klingt erst mal orientalisch – wird aber auch in Deutschland hergestellt. Er kann aus Hirse, Gerste oder Weizen hergestellt werden. Meistens wird er aber aus Weizen gewonnen. Die Zubereitung ist ebenso einfach, wenn nicht sogar einfacher als beim Reis. Auch geschmacklich kann er punkten: Durch seinen dezenten Geschmack eignet er sich super als einfache Beilage oder als Grundlage für Salate.
Ähnlich wie Couscous ist auch Bulgur gut als Reisalternative nutzbar. Er besteht allerdings aus Weizengrütze. Bulgur eignet sich super als Pfannengericht oder auch als Salatgrundlage.
Ein sehr heimisches Korn ist außerdem der Grünkern. Doch Grünkern ist kein neu erfundenes oder modernes Korn – es ist halbreifer Dinkel! Und weil Dinkel in diesem Zustand noch grün ist, hat er den Namen Grünkern bekommen. Man nennt ihn auch „Badischer Reis“. Er besitzt deutlich mehr Eiweiß als Reis und hat zudem weniger Kohlenhydrate. Aus ihm kann man super eine kleine Beilage zaubern oder Bratlinge formen.
Graupen sind auch schon seit vielen Jahrhunderten in unseren Breitengraden verbreitet. Das sind nämlich geschälte und polierte Körper von Gerste oder Weizen. Bestens geeignet sind die Körner für Risotto-Gerichte, als Suppeneinlage oder als einfache Beilage.
Nun kommen wir zum „Goldenen Reis“ – der Hirse. Hirse besitzt sehr viele Mineralstoffe und Vitamine und hat einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren und Proteinen. Außerdem ist Hirse im Vergleich zu seinen Vorgängern vollkommen glutenfrei. Bei Übersäuerung hilft Hirse auch – sie macht den Körper wieder basisch und ist leicht verdaulich. Außerdem hilft sie dem Darm bei der Regeneration der Darmflora. Sie ist auch schnell und einfach zubereitet – man muss also ein Zauberer sein, um auf regionale Reisalternativen ab und zu umzusteigen.