Veröffentlichungsdatum: 02.06.2021

Wild­kräuter

Sammeln und unterscheiden…

Feine Tees, Smoothies und Pesto bescheren uns die leckeren Wildkräuterchen. Aber was genau ist wild und wo sammelt man sie am besten?

Nicht-kultivierte Kräuter, die einen Nährwert für uns haben, nennen wir „Wildkräuter“. Sie wachsen „wild“ (wie der Name ja schon sagt) auf Wiesen, in Parks, an Feld- und Straßenrändern. Jedoch können wir sie auch im eigenen Garten finden und dort dann wiederum kultivieren. Ihnen werden viele heilende Wirkungen und gesundheitliche Benefits zugeschrieben.

Heilkräuterkunde

Bevor ihr nun losflitzt und die Wälder plündert, solltet ihr aber einige wichtige Regeln wissen, wenn es ums Pflücken von Wildkräutern geht:

■ Pflückt nur das, was ihr wirklich kennt und vor allem erkennt! Zu groß ist die Gefahr der Verwechslung: Denkt man zum Beispiel an Bärlauch, der leider immer noch oft mit der hochgiftigen Herbstzeitlosen verwechselt wird. Ein Blatt der Herbstzeitlosen kann schon tödlich sein.

■ Am allerbesten und sichersten seid ihr, wenn ihr entsprechende Kurse besucht oder immer eine passende App parat habt, die euch helfen kann, die giftigen von den essbaren Kräutern zu unterscheiden.

■ Und wenn ihr mal kein Netz im Wald habt, kommt in unserer BückerEcke vorbei und findet eine tolle Auswahl an Büchern, die euch bestimmt weiterhelfen!

■ Nur von „sauberen“ Orten pflücken – heißt, dass Straßenränder, Hundewiesen und Ackerränder, auf denen mit Pestiziden gearbeitet wird, nicht zu empfehlen sind. Die Schadstoffbelastung ist hier einfach zu groß oder es könnten sich Schädlinge wie der Fuchsbandwurm eingenistet haben. Vermeidet also solche Gebiete.

■ Vom Naturschutz geschützte Pflanzen und Pflanzen in Naturschutzgebieten dürfen unter keinen Umständen gepflückt werden! Auch nicht nur ein bisschen.

■ Beim Pflücken sollten niemals die Wurzeln verletzt oder sogar mit ausgerupft werden. Wenn sich die Wurzel noch in der Erde befindet, können die Kräuter immer wieder nachwachsen. Um eine Verletzung der Wurzel zu vermeiden, nehmt ein scharfes Messer oder eine Schere zur Hilfe und lasst immer ein kleines Stück an der Oberfläche stehen.

■ Vor dem Verzehr sollte immer alles gründlichst gewaschen werden, um eventuelle Schädlinge doch noch von der Oberfläche zu entfernen.

■ Wildkräuter können wie kultivierte Kräuter auch zum Lagern getrocknet werden. Jedoch sollte hierzu ein Dörrautomat oder der Ofen benutzt werden, sonst könnte eine Restfeuchte die Kräuter schimmeln lassen.
Am besten schmecken die Wildkräuter aber frisch. Sollte man sie erst am Folgetag brauchen, kann man sie eingewickelt in ein feuchtes Geschirrtuch im Kühlschrank aufbewahren.

Pflückbare Wildkräuter

Brennnesseln
Die Blätter der Brennnessel sind mit Vorsicht zu pflücken – am besten mit Gartenhandschuhen.

Gänseblümchenblüten
Sie haben einen mild-nussigen Geschmack und sind ein absolutes Highlight an eurem Essen.

Knoblauchsrauke
hat ein ähnliches Aroma wie Knoblauch – sehr würzig und schmackhaft!

Löwenzahn
Zack, wir haben sofort einen Ohrwurm! Die Blüten sind nicht nur richtig hübsch und bienenfreundlich, sie sind auch für uns essbar. Die Blätter sollten noch jung geerntet werden, danach werden sie bitter.

Spitzwegerich
ist nicht nur gegen Husten ein absoluter Alleskönner, auch bei Insektenstichen kann er helfen. Die Blütenknospen sind am besten vor der vollen Blüte zu verzehren – angedünstet in Öl oder getrocknet als Gewürz.

Sauerampfer
ist, wie der Name schon sagt, im Geschmack säuerlich – hat aber viel Vitamin C. Jedoch sollten nur die jungen Blätter gepflückt und verzehrt werden – sie enthalten Oxalsäure, die sich im Laufe des Wachstumsprozesses vermehrt und ab einem gewissen Punkt gesundheitsschädlich ist.

Bärlauch
haben wir euch ja schon mal angekündigt 😉 Er schmeckt fein, würzig, ein wenig wie Knoblauch und ist an jedem Frühlingssalat der Hit! Seine Blüten kann man übrigens auch zu einem feinen Salat verarbeiten.

Das könnt ihr daraus machen

Natürlich haben wir nicht alle Wildkräuter unserer Wiesen und Wälder aufgezählt, aber diese sind sehr gängige und leicht zu erkennende. Mit ihnen könnt ihr fast alles verfeinern! Ob im Salat, im Smoothie oder als Dekoration auf eurem nächsten Kuchen – Wildkräuter sind es immer wert, gesucht und sachgemäß gepflückt zu werden. Wir wünschen euch viel Spaß beim Sammeln!

Und solltet ihr in der freien Natur mal nicht das Gewünschte finden – schaut doch mal in unserem FrischeMarkt vorbei – wir haben eine tolle Auswahl an frischen Kräutern und Topf-Kräutern!

Titelbild: © Annett Seidler / stock.adobe.com