Veröffentlichungsdatum: 20.01.2023
Naturkosmetik verstehen
Allergenfreie Kosmetik:
Naturkosmetik als Alternative
Was versteht man unter Naturkosmetik?
Der Begriff Naturkosmetik umgibt eine Vielzahl an Produkten zur Körper- und Schönheitspflege.
Doch auch bei der Herstellung der Produkte und bei der Auswahl von Inhaltsstoffen gibt es einiges zu beachten. So gibt es einen großen Unterschied zwischen natürlichen (naturnahen) und zertifizierten Inhaltsstoffen. Wer also nachweisliche Naturkosmetik möchte, sollte auf entsprechende Siegel achten, die sicherstellen, dass gesetzte Standards eingehalten werden.
Wie nachhaltig ist Naturkosmetik?
Um nachhaltige (Natur)kosmetik bieten zu können, wird auf regionale Rohstoffe gesetzt. Die lokale Natur bietet bereits einen hochwertigen Teil der Wirkstoffe der Naturkosmetik-Produkte. Deshalb muss die Natur auch bewahrt und geschützt werden. Somit ist Naturschutz, genau wie der Tierschutz, ein weiterer Bestandteil für Nachhaltigkeit in der Schönheitsbranche und kann als Indikator für verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoffen gelten. Übrigens verzichtet Naturkosmetik auch auf Tierversuche.
Welche Inhaltsstoffe sind charakteristisch?
Sehr verbreitet in naturkosmetischen Rezepturen ist z. B. der körpereigene Stoff Hyaluron. Hyaluron findet sich zwischen den Hautzellen, genauer gesagt im Bindegewebe und sorgt dort für die benötigte Elastizität der Haut. Im Alter reduziert unser Körper diesen Stoff und wird somit ein wertvoller, medizinischer Wirkstoff. Aloe Vera gilt als Universalmittel, da Feuchtigkeit gebunden wird, Juckreiz vermindert und Entzündungen behandelt werden können (z. B. Sonnenbrand).Als sehr pflegend wird das Öl der Avocado betrachtet – und das ist es auch. Reich an guten Fettsäuren, verteilt sich das Öl gut auf der Haut, schützt und nährt. Vorallem in Haarpflegeprodukten sehr verbreitet, da es trockenes Haar verbessern kann. Die Konsistenz von diesen Produkten wird z. B. durch den Einsatz von Bienenwachs optimiert und hinterlässt einen feinen, schützenden Film auf deiner Haut.
Generell werden in der Naturkosmetik Stoffe verwendet, die ohnehin im menschlichen Körper vorkommen. Lipide wie Ceramide verhindern, dass die Haut austrocknet und schützt sie vor Fremdstoffen.
Wie unterscheiden sich Kosmetik und Naturkosmetik?
Konventionelle Kosmetik enthält eine Vielzahl an synthetischen Inhaltsstoffen. Die können für den Körper nicht ganz unbedenklich sein, sind aber gesetzlich erlaubt. In kosmetischen Produkten finden sich häufig Silikone, Parabene und mineralölbasierte Rohstoffe. Das alles vermeidet die Naturkosmetik. Denn in Naturkosmetik werden keine bedenklichen Inhaltsstoffe verwendet, auch wenn diese gesetzlich erlaubt sind. Silikone, Parabene und mineralölbasierte Rohstoffe werden somit vermieden. Im Gegensatz zu konventioneller Kosmetik wird in der Herstellung von Naturkosmetik sehr genau hingesehen: Anbau, Qualität, Verarbeitung und Verpackung müssen hier den Vorgaben entsprechen. Naturkosmetik muss zu mindestens 50% aus pflanzlichen Inhaltsstoffen bestehen und 5% der Inhaltsstoffe müssen aus biologisch zertifiziertem Anbau stammen. Ebenfalls werden in der Naturkosmetik gesundheits- und umweltschädliche Stoffe komplett vermieden.
Kosmetik und Allergien – was muss beachtet werden?
Allergenfreie Kosmetik (Naturkosmetik) ist für viele von Interesse. Wer unter einer Allergie leidet, sollte die Inhaltsstoffe auf der Verpackung mit dem (falls vorhanden) Allergiepass vergleichen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Naturkosmetik handelt oder nicht. Denn auch ätherische Öle und Pflanzenextrakte natürlichen Ursprungs können Allergien auslösen. Für Menschen mit Allergien wurde spezielle Naturkosmetik ohne Duftstoffe entwickelt. Diese kann das Siegel des Deutschen Allergie und Asthma Bundes (DAAB) tragen.
Handelsübliche Cremes lassen sich z. B. durch reines, hautpflegendes Pflanzenöl wie Jojoba-, Kokos- oder Mandelöl ersetzen, das auf die feuchte Haut aufgetragen wird. So können die schädlichen und reizenden Emulgatoren, Konservierungs-, Farb- und Duftstoffe einfach vermieden werden. Bitte achte jedoch auch darauf, dass in den Ölen keine, für dich schädlichen, Allergene enthalten sind.
Natürliche Gesichtspflege
Worauf bei zertifizierter Naturkosmetik für die empfindliche Gesichtshaut Wert gelegt wird, ist der Verzicht reizender und schädlicher Zutaten. Denn die Natur bietet bereits pflegende Komponenten wie z. B. Arganöl, Mandelöl, Bienenwachs, Kakaobutter und allerhand Vitamine. Ebenfalls fehl am Platz sind synthetische Duftstoffe, Farbstoffe oder Konservierungsmittel, die die Haut reizen können. Naturkosmetik ist also milder formuliert, allgemein verträglich und mit guten Gewissen anwendbar.
Naturkosmetik in der Haarpflege
Auch in der Naturkosmetik gibt es die passenden Produkte für jeden Haartyp. Wer von konventioneller Haarpflege auf Naturkosmetik umsteigt, wird erstmal Geduld brauchen, denn: durch den Wegfall vieler synthetischer Stoffe fühlen sich die Haare oft erstmal trocken und geschädigt an und die Kopfhaut braucht einige Zeit, um sich selbst wieder regulieren zu können. Besonders die Nutzung von Silikonen und reizenden Duftstoffen hinterlässt Spuren. Über einen langen Zeitraum können synthetische Stoffe Schäden anrichten. So wird die Kopfhaut nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt, da die Silikone die Kopfhaut wie einen Film überlagern. Selbiges gilt für deine Haare, die sich zwar erstmal weich anfühlen und glänzen, jedoch kommt durch die Silikonschicht vieles der Wirkstoffe gar nicht an.
Somit wirst du feststellen, dass beim Einsatz von Naturkosmetik, die Haarstruktur erstmal „aufgeraut“ wirkt. Nach ein paar Haarwäschen sollte mit den richtigen Produkten aber der gewünschte Pflege-Effekt eintreffen, da die Wirkstoffe wieder Kopfhaut und Haare erreichen und nähren können. Der Umstieg lohnt sich!