Veröffentlichungsdatum: 24.07.2018
Reise Knigge
Entspannter Sprung ins kühle Nass, statt „Fettnäpfchen-Tieftauchen“
„Da habe ich heute Morgen aber schon mein Handtuch daraufgelegt!“ – bitte nicht schon wieder…
Das typisch deutsche Verhalten – der frühe Vogel fängt den Wurm – kannst du dir in deinem Urlaub vollkommen abschminken. Es gibt unausgesprochene Gesetze, die du dringend einhalten solltest, wenn du im Ausland einen schönen Sommerurlaub verbringen möchtest.
Aber bevor man im Urlaub ist, muss man erst einmal hinkommen – vielleicht mit dem Flugzeug.
„Könnten Sie das bitte leiser stellen?“
Selbstverständlich! Musik mit Kopfhörern hören ist kein Tabu, sondern gewünscht. Jedoch sollte die Lautstärke so geregelt sein, dass die Menschen in deinem direkten Umfeld tatsächlich nichts von deiner Musikwahl mitbekommen. Über Musikgeschmack lässt sich ja bekanntlich streiten.
Zu häufiges oder unangebrachtes Aufstehen kann sehr störend sein, ebenso wie den Gang zu versperren, weil man an seinem bereits verstauten Handgepäck etwas fummeln möchte.
Das Drängeln beim Ein- und Aussteigen erinnert an eine wildgewordene Grundschulklasse und ist absolut unpassend! Das Flugzeug fliegt schon nicht ohne dich los und auch wenn du gelandet bist, darfst du bestimmt irgendwann von Bord.
Je nach Reiseziel bietet es sich an, schon im Flieger die passende Kleidung zu tragen. Auf der Rückreise nach Deutschland, wenn die aktuelle Temperatur 12°C beträgt, wäre beispielsweise ein Strandoutfit nicht zu empfehlen.
„Die nackte Wahrheit!“
FKK-Sonnenbaden am Strand ist im Ausland wirklich auch nur an ausgewiesenen FKK-Stränden erlaubt. Viele Kulturen in und um Europa fühlen sich belästigt (unabhängig davon, ob Nacktheit mit einer Strafe belegt ist) durch die Nacktheit und bestehen daher zumindest auf einen Bikini oder Badehose. Hier gilt der Respekt vor den moralischen Vorstellungen der Einheimischen. Wer dennoch eine nahtlose Bräune erlangen möchte, sollte sich vorher gut informieren, wo Nacktbaden erlaubt ist.
„Raucher, aufgepasst!“
Zigarettenstummel im Sand sind das schlimmste, was man machen kann. Es sieht nicht nur hässlich aus, wenn sie nicht richtig aus sind, können sich andere Strandgäste auch die Fußsohlen daran verbrennen und Zigarettenstummel, die ins Meer gelangen, könnten von Meerestieren geschluckt werden. Es gibt an allen Stränden ausreichend Möglichkeiten, Zigarettenstummel und den Restmüll umweltfreundlich zu entsorgen.
Und gleich weiter mit unserem Lieblingsthema.
„Das ist aber meine Liege…“
Nein, ist sie nicht.
Das so genannte „Reservieren mit dem Handtuch bei Nacht und Nebel“ ist in den meisten Hotelanlagen absolut verboten. Viele Hotelketten beschäftigen sogar Mitarbeiter, die den ganzen Tag immer wieder die Handtücher der Reservierer wegräumen, um Platz zu schaffen für die anderen Hotelgäste.
Es gibt Ausnahmen, bei denen das Reservieren erlaubt ist. So kann in manchen Hotels eine Liege für den kompletten Urlaub zugebucht werden. Diese ist dann ausschließlich für dich reserviert, ohne, dass zu nachtschlafender Zeit dein Handtuch platzieren musst.
„Hinten anstellen!“
Wenn wir schon beim Buchen sind: All-In ist immer gut! Vor allem, wenn es Buffet gibt. Jedoch versteht nicht jedermann das Prinzip eines Buffets und das kann schnell unangenehm auf andere wirken.
Man sollte öfter aufstehen, kleinere Portionen nehmen, keine Reste lassen, da man selbst dosiert und immer die Laufrichtung beachten.
Völlig überladene Teller, auf denen die Vorspeise in der Sauce des Hauptgerichtes schwimmt und man in der anderen Hand das Dessertglas hält, werden nicht gerne gesehen. Keine Panik – Es ist genug für alle da!
Das Auge wandert beim Buffet nicht nur über die Teller der anderen Hotelgäste, sondern auch über die Gäste selbst. Tagsüber sollte man vermeiden in Badebekleidung zum Essen zu erscheinen. Ziehe dich lieber nach dem Essen erneut um. Das Dinner wird in den meisten Kulturen als Tageshighlight zelebriert. Deswegen wäre es unangebracht, hier in lässigen Shorts aufzutauchen. Das Gleiche gilt übrigens auch für Restaurants außerhalb der Hotelanlage.
„Machen Sie 30.-“
Das Trinkgeld ist ein sehr gewagtes Thema im Ausland. Je nach Land, Kultur und Region gibt es gewaltige Unterschiede, was die Höhe des Trinkgeldes anbelangt. Am besten ist es, sich vor Ort zu erkundigen, wie hoch das Trinkgeld ausfallen sollte. Es kann schnell passieren, dass man zu wenig gibt, was kein gutes Licht auf uns Deutsche wirft. Oder man gibt zu viel, was in manchen Kulturkreisen als herablassend empfunden wird.
Hola, Buongiorno und Salut!
Grußformeln und Verhaltensregeln im Umgang mit den Mitmenschen im Urlaubsland deiner Wahl sind natürlich ebenfalls zu beachten. Hier heißt es: „andere Länder, andere Sitten.“ Jedes Land hat seine eigenen Gepflogenheiten, was die Art, Anrede und Körpersprache im gemeinsamen Umgang oder bei Begrüßungen angeht. Hier gibt es keinen allgemeingültigen Tipp. Befasse dich am besten mit der Kultur und den Umgangsformen deines Reiseziels, so fällst du nicht negativ auf und die Einheimischen freuen sich über einen respektvollen Gast in ihrem Land.
Hält man sich an all diese kleinen Verhaltensregeln, kann man seinen Urlaub vollkommen entspannt genießen und läuft keinerlei Gefahr in ein Fettnäpfchen zu treten.