Veröffentlichungsdatum: 28.08.2019
Schonkost
So wird’s richtig gemacht
Schonkost wird von vielen Ärzten oft nach Magen-Darm-Erkrankungen empfohlen. Sie kann aber auch bei akuten Magen- und Darmbeschwerden helfen.
Personen mit chronischen Erkrankungen oder einem gereizten Magen oder Darm wird auch oft solche Kost empfohlen. Zum Abnehmen, Entgiften oder einfach, weil man seinem Körper mal etwas Gutes tun will, dies alles sind auch Anlässe für eine schonende Ernährung.
Eine Umstellung der Nahrung auf Schonkost kann Beschwerden lindern und enthält soweit alle wichtigen Nährstoffe, die unser Körper braucht.
Eine schonende Ernährung erfordert gewisse Umstellungen – etwa in der Menge des Essens, der Zubereitung oder der Zusammensetzung.
Die Zusammensetzung der Schonkost sieht wie folgt aus:
Etwa die Hälfte sollte aus gut verträglichen Kohlenhydraten bestehen. Fette sollten zu etwa einem Drittel vorkommen und nur etwa 20 % Eiweiße, da diese schwerer verdaulich sind.
Hier noch Tipps für eine erfolgreiche Schonkost
#1 Gut kauen
Gut zerkleinerte Nahrung kann unser Magen besser verdauen. Er hat nicht so viel Arbeit mit dem Zersetzen des Gegessenen. Ihr solltet daher auch auf weichere Nahrung achten – zum Beispiel Brot aus feinem Mehl statt grobkörnigem Vollkornbrot und schonend gedünstetem Gemüse statt Rohkost.
#2 Lieber öfter als zu viel
Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag erleichtern eurem Magen-Darm-Trakt die Verarbeitung der Nahrung im Körper um ein Vielfaches. Es wäre keine gute Idee, euren ohnehin schon gereizten Magen oder Darm mit zu viel Nahrung auf einmal zu überlasten. Das verursacht meist nur noch mehr Bauchschmerzen – und diese gilt es schließlich zu lindern.
#3 Magenschonende Lebensmittel
Besonders Gemüse ist magenschonend – aber auch nicht alle Sorten! Gerapptes Obst und verträgliche Kohlenhydrate unterstützen euren Magen-Darm-Trakt bei der Regenerierung.
Wir haben euch eine Liste der bekömmlichsten Lebensmittel zusammengestellt:
– Gemüse
– Möhren
– Fenchel
– Pastinake
– Kürbis
– Zucchini
– junge Kohlrabi
– Blumenkohl
– Brokkoli
– Erbsen
– Tomaten
– grüner Blattsalat
– Obst
– reifes Obst
– Äpfel
– Birnen
– Beeren
– Bananen
– Kohlenhydrate
– Kartoffeln
– Brot aus feinem Mehl
– altbackenes Brot
– Zwieback
– Reis
– Nudeln
– Gries
– Milchprodukte
– fettarmer Joghurt oder fettarme Milch
– milder Käse mit weniger als 45 % Fett i. Tr.
– Fleisch und Wurst
– mageres Rind, Kalb oder Geflügel
– Kaninchen
– Wild
– magere Wurstsorten (Kochschinken, Geflügelwurst oder Corned Beef)
– Fisch
– magere Süß- und Salzwasserfische
– Schalen- und Krustentiere
#4 Zubereitung
Ja, auch die verschiedenen Varianten der Nahrungszubereitung spielen bei der Schonkost eine entscheidende Rolle.
Anstatt alles in die Fritteuse zu schmeißen, solltet ihr möglichst auf die Zugabe von Öl verzichten. Gemüse sollte schonend gedünstet und nicht roh verzehrt werden. Etwas weichere Nudeln sind besser, als „al dente“. Zudem solltet ihr scharfes, zu stark gewürztes, sehr salziges, zuckerreiches, besonders heißes oder besonders kaltes Essen meiden.
#5 Viel und richtig Trinken
Dass Wasser der Grundbaustein unseres Körpers ist, wissen wir bereits.
Stilles Wasser und ungesüßte Kräuter- und Früchtetees sind als Ergänzung zur Schonkost sehr willkommen.
Alkohol und koffeinhaltige Getränke, wie Kaffee oder schwarzer Tee, solltet ihr nicht konsumieren. Diese reizen den Magen und Darm sehr.
#6 Darauf solltet ihr verzichten
Blähendes Gemüse und unreifes Obst sollten auf keinen Fall auf euren Speiseplan rutschen.
Unter anderem solltet ihr folgende Lebensmittel vermeiden:
– Gemüse
– Kohl
– Hülsenfrüchte
– Paprika
– Lauch
– Zwiebeln
– Gurken
– Oliven
– Obst
– Kirschen
– Pflaumen
– Pfirsiche
– Nektarinen
– Nüsse
– Sonstige Lebensmittel
– Frittiertes
– Grobkörniges Brot
– Fetthaltige Backwaren (Blätterteig, Torten…)
– Vollfett-Milchprodukte
– Schimmelkäse
– Fleisch und Wurst
– Fettes, geräuchertes oder gepökeltes Fleisch
– Scharf angebratenes Fleisch
– Fette und getrocknete Wurst
– Leberwurst
– Fisch
– Fetter Fisch (Lachs, Hering, Makrele, Aal)
– geräucherter oder eingelegter Fisch
#7 Hört darauf, was euer Körper euch sagt
Wenn ihr ein komisches Gefühl im Magen empfindet, versucht etwas anderes zu essen oder macht eine Pause. Unser Körper signalisiert uns in der Regel recht schnell, was er gut verträgt und was ihm nicht gut bekommt.
Eine gute Idee, die Verträglichkeit zu testen: Esst einen kleinen Happen, kaut gründlich und lange und wartet nach dem Schlucken mit dem nächsten Bissen kurz ab. Ihr merkt danach, ob es eurem Magen guttut oder ob ihr besser etwas Schonenderes essen solltet.