Veröffentlichungsdatum: 08.10.2019
Federweißer
Sobald die regionale Weinlese beendet ist, kommt auch schon die Federweißer-Zeit.
Federweißer ist noch kein Wein. Bei der Weinherstellung durchläuft der Wein verschiedene Stadien, bis er sich schlussendlich, nach erfolgreicher Gärung und eventuell Lagerung, auch als Wein bezeichnen lassen darf.
Im Stadium zwischen Traubenmost und Jungwein bezeichnet der Winzer ihn als „Federweißer“.
Federweißer ist ungefiltert und besonders süß. Durch die fehlende Filtration enthält Federweißer oft viel Hefe in Form von Schwebestoffen, was ihm seine Trübe verleiht.
Federweißer wird ausschließlich aus hellen Trauben (auch Weißweintrauben genannt) hergestellt. Seinen Namen trägt er wohl daher, dass er durch die leicht gelbliche, trübe Färbung wie Federweiß aussieht.
Der Geschmack des Federweißen ist süß-spritzig. Direkt nach dem Kauf sollte man zu Hause aber einen kleinen Schluck probieren. Ist er zu süß, kann man ihn einige Stunden stehen lassen. Probiert ihr dann erneut, werdet ihr schon einen Unterschied merken. Hat er nun den gewünschten Geschmack, stellt ihn am besten in den Kühlschrank, denn die Kälte verhindert das Voranschreiten der Gärung in der Flasche.
VORSICHT! Die Flaschen, in denen Federweißer abgefüllt wird, sind NIE fest verschlossen. Durch die Spaltung von Fructose und Glucose entstehen Alkohol und Kohlensäure. Durch die Kohlensäure kann sich ein enorm großer Druck entwickeln, der eine fest verschlossene Flasche problemlos zum Platzen bringen kann.
Aus diesem Grund sind selbst in den Schraubverschlüssen eines Federweißen kleine Löcher drin, durch die die Kohlensäure entweichen kann.
Federweißer schmeckt, wie vorhin erwähnt, sehr süß – ist jedoch nicht zu unterschätzen! Durch die Gärung in der Flasche hat er einen Alkoholgehalt von gut 5 % vol.
Federweißer könnt ihr je nach Erntezeit von September bis in den Oktober genießen.