Veröffentlichungsdatum: 10.01.2020
Primitivo
Kleine Weinkunde | Rebsortenerklärung
Diesen Monat haben wir einen besonderen Wein zum „Wein des Monats“ erklärt.
Rubinrot und kräftig im Geschmack – vor ca. 200 Jahren fand der Primitivo seinen Weg nach Italien in die Region Puglia.
Der Name
Der Primitivo ist nicht etwa ein primitiver Wein – der Name leitet sich von dem lateinischen „primativus“ ab und bedeutet so viel wie „erste“ oder „erster“. Das liegt an der frühen Vollreife der Trauben. Sie müssen schon sehr früh geerntet werden, sogar vor allen anderen.
Die Herkunft
Primitivo – eine Rebsorte mit Ursprung in Kroatien und Ungarn. Angebaut wird diese Rebsorte seit ca. 200 Jahren in Italien. Um genau zu sein im „Stiefelabsatz“ Italiens, in und um Salento. Auch in Kalifornien, USA, wird die Rebsorte angebaut. Allerdings trägt sie hier einen anderen Namen: Zinfandel. Erst 1999 wurde durch Wissenschaftler offiziell bestätigt, dass es sich bei den Sorten Primitivo und Zinfandel um die gleiche Sorte handelt, trotz den weit auseinanderliegenden Anbaugebieten.
Der Anbau
Ein besonderer Wein bringt gerne auch besondere Anbaubedingungen mit sich. Primitivo ist solch eine anspruchsvolle Sorte. Wobei der Anbau eher unkompliziert ist, solange das Klima heiß und der Boden relativ nährstoffarm ist. Es ist eher die Lese, die Kopfzerbrechen bereitet.
Auch in der modernen Zeit, mit modernen Lesemaschinen, kann der Primitivo kaum auf die Handlese verzichten. Das liegt an der inkonstanten Reifung der Trauben. Nur so lassen sich vollreife von unreifen Trauben trennen.
Der Geschmack
Der temperamentvolle Primitivo vereint einen kräftigen Waldbeerengeschmack mit einer pfeffrigen Note und einem Hauch von Zimt und Nelke. Der Säuregehalt verhält sich moderat, wobei der Zuckeranteil hoch ist. Das hat zur Folge, dass der Primitivo einen erhöhten Alkoholgehalt von ca. 13 – 15 % Vol. besitzt.
Primitivo eignet sich durch seinen kräftig-fruchtigen Geschmack hervorragend zu deftigen Speisen wie Wild, Lamm oder Ente. Pasta darf in Italien natürlich nicht fehlen! Auch zu würziger Pasta kann der Primitivo gut getrunken werden. Zinfandel, die amerikanische Version des Primitivo begleitet oft auch Fastfood wie zum Beispiel Burger.
Solo kann der Primitivo seine volle Fruchtigkeit in jedem Schluck entfalten. Übrigens passt er auch klassisch zu Käse – der Käse sollte aber ebenso kräftig im Geschmack sein wie sein Begleiter.