Veröffentlichungsdatum: 17.09.2020
Viez, Cidre und Cider
Unterschiede & Gemeinsamkeiten
Alle sind sie aus Äpfeln und doch gibt es bedeutende Unterschiede.
Der Herstellungsprozess beginnt bei Viez genauso wie bei Cidre und Cider. Besonders saftige Äpfel mit einem hohen Säuregehalt und festem Fruchtfleisch werden zu Apfelsaft gepresst. Diese Äpfel eignen sich meist nicht besonders zum Verzehr. Nun wird mithilfe von zugesetzten Hefepilzen die Fermentierung eingeleitet. Die Hefe bewirkt, dass der Fruchtzucker in Kohlensäure und Alkohol zersetzt wird.
Also rein objektiv betrachtet, sind alle drei einfach fermentierter Apfelsaft. Und wo liegen nun die Unterschiede?
Viez
Viez wird im Raum Mosel/Saar, aber vor allem in Merzig gerne getrunken.
In Merzig findet übrigens auch jährlich das “Merziger Viezfest” statt! Hier trinkt man den Viez traditionell aus gläsernen Krügen. Anderen deutschen Apfelwein, zum Beispiel den hessischen “Äppelwoi”, trinkt man aus Gläsern mit einer rautenförmigen Musterung. Der Alkoholgehalt liegt bei ca. 5-7 % Vol.. Und ein wenig Kohlensäure ist noch im Viez enthalten.
Cidre
Ursprünglich kommt Cidre aus der Region Bretagne und der Normandie. Die Fermentierung wird etwas früher als beim Viez unterbrochen. Das macht Cidre etwas süßer. Den Cidre gibt es in drei Stufen: „Doux ” (süßlich), “Demi Doux ” (halbtrocken) und „Brut” (trocken). Traditionell wird Cidre aus flachen Schalen aus Steingut getrunken. Sein Alkoholgehalt liegt zwischen 2 und 5 % Vol.. Noch ein Unterschied: Er hat deutlich mehr Kohlensäure als Viez.
Cider
Der traditionelle englische Cider hat die längste Fermentation. Dementsprechend ist sein Alkoholgehalt von 4 – 11% Vol. am höchsten. Hergestellt wird er ursprünglich in England und Irland. Dort ist Cider etwa auf einer Ebene mit einem Bier. Denn Cider gibt’s hier auch aus dem Zapfhahn. Getrunken wird er aus den üblichen Pintern oder Half-Pintern.
Ihr seht, es gibt tatsächlich Unterschiede, die gar nicht so unerheblich sind, wie man im Voraus meint.