Veröffentlichungsdatum: 28.05.2020

Das perfekte Ei

Nach Gefühl oder doch berechnet?

Die einen mögen es hart, die anderen eher soft – die Rede ist natürlich vom perfekten Frühstücksei! Was ihr nun schon wieder gedacht habt…
Die Standardausrüstung zum Eierkochen ist eigentlich ganz simpel:

  • Eier
  • Eierpikser
  • Löffel (oder Schöpfkelle)
  • Topf
  • Wasser
  • Hitze

Außerdem gibt es Richtwerte, an die man sich halten kann. Dabei muss aber darauf geachtet werden, welcher Größenkategorie das Ei zuzuordnen ist.
Es gibt 4 Kategorien: S, M, L und XL.

Kleine Exkursion

Eine Legehenne legt zu Beginn ihres Hormonwechsels (von Jungtier auf Lege-Tier) die größten Eier, meist auch mit 2 Eigelben. In der Natur legen Hennen nur aus einem Grund Eier, nämlich um sich fortzupflanzen. Zu Beginn also produzieren sie sehr viele Eier, um die Erhaltung der Art zu sichern. In zunehmendem Alter werden die Eier also immer weniger und auch teilweise kleiner.

ZURÜCK ZUM THEMA!

Die kleinsten Eier sind (irgendwie selbstverständlich) die mit der Bezeichnung S, die größten XL. Durch ihre unterschiedlichen Größen und somit auch unterschiedlichen Massen, die es zu erhitzen gilt, gibt es Richtwerte für die Kochdauer.

Richtwerte

Eiergröße
Weich
Wachsweich
Hart

S
3 – 3,5 min.
5,5 – 6 min.
8 min.

M
3,5 – 4 min.
6 – 6,5 min.
9 min.

L
4,5 – 5 min.
6,5 – 7 min.
10 min.

XL
5 – 5,5 min.
7 – 7,5 min.
12 min.

min. = Minuten

Was bedeuten nun die Härtegrade?

Weich: festes Eiweiß, flüssiges Eigelb
Wachsweich: festes Eiweiß, cremiges Eigelb
Hart: festes Eiweiß, festes Eigelb
Einfach, oder?

Die Zeiten beziehen sich auf den Zeitraum, ab dem das Ei ins kochende Wasser gelegt wurde.

Der Mythos, dass man Eier in kaltes Wasser legen soll, um Energie zu sparen, kann so nicht bestätigt werden. Je nach Anzahl der Eier verzögert sich hier deutlich der Kochzeitpunkt und die gewünschte Härte kann nicht exakt bestimmt werden!

How-To?

Jetzt haben wir uns eine schöne Größe ausgesucht und die Richtzeit gemerkt – wie kocht man nun also das perfekte Ei?

Zunächst stellt ihr das Wasser auf den Herd. Im Topf sollte immer so viel Wasser sein, dass das Ei reichlich bedeckt ist.
Nehmt das Ei ruhig einige Zeit vor dem Kochen aus dem Kühlschrank, damit es die Raumtemperatur langsam annimmt.
Pikst nun das Ei zart mit eurem Eierpikser in die stumpfe Seite.
Wenn das Wasser siedet, legt das Ei vorsichtig mit dem Löffel hinein und messt sofort die Zeit.
Nach Ablauf der Zeit entnehmt das Ei mit dem Löffel aus dem Wasser und schreckt es unter kaltem Wasser ab.

Voilà, das perfekte Frühstücksei (:

Hühner und Eier

© yanadjan / stock.adobe.com

Eierkunde

Es gibt noch so viel Wissenswertes rund um das Hühnerei, das wir euch natürlich nicht vorenthalten wollten.

Zum Beispiel…

Bläschen

Im Ei sitzt an der stumpfen Seite innen eine kleine Luftblase. In dieser Luftblase sind Keime enthalten, die (nach einer gewissen Zeit) zum Faulen des Eis führen. Um diesen Prozess zu verlangsamen, lagert Eier mit der stumpfen Seite nach oben – so kann sich die Blase langsamer vergrößern.
Anhand dieser Blase könnt ihr auch den einfachen Test machen, ob euer Ei noch genießbar ist:

Wasser-Test

Füllt ein großes Glas oder eine Schale mit reichlich Wasser und legt das Ei vorsichtig hinein. Bleibt es liegen, ist es gut. Richtet es sich auf, müsste es schnell gegessen werden. Schwimmt es oben, solltet ihr es dringend entsorgen.

Eiertemperatur

Auch sie spielt eine Rolle bei der Garzeit des Eis. Nehmt ihr die Eier frisch aus dem Kühlschrank und gebt sie dann ins Wasser, können die Eier erstens reißen und zweitens weicht die Garzeit um einige Sekunden vom Richtwert ab.

Essig im Wasser?!

Ja und zwar aus einem simplen Grund: Wenn das Ei unerwarteterweise platzen sollte, gerinnt es direkt am Ei und läuft nicht ernsthaft aus.

Grünes Eigelb ist kein Schimmel

Kocht ihr euer Ei zu lange, kann sich das Eigelb grünlich verfärben. Das liegt an dem Eisensulfid, das ich dabei bildet. Dieses Eisensulfid ist vollkommen unbedenklich.

Gibt es eine Formel? JA!

Laut dem österreichischen Physiker Werner Gruber gibt es eine Formel, die sich anhand des Ei-Durchmessers berechnen lässt. Nach einer Reihe von Tests scheint sich diese Formel bewährt zu haben!
Ihr braucht lediglich einige Faktoren, um die Formel zu errechnen:

t = Zeit in Minuten
d = Durchmesser in mm
ln = der natürliche Logarithmus
Tw = Siedetemperatur
Ts = die Temperatur des Eis, bevor es ins Wasser kommt
Ti = Die Temperatur des Eigelbs, die es nach dem Kochen haben soll (flüssig: 62°C, weich: 67°C, hart: 82°C)

Da der Durchmesser nur mit speziellem Gerät bestimmt werden kann, ist es für uns zuhause doch recht schwierig die Formel anzuwenden. Gibt es doch einige Hobby-Physiker unter euch, hier die Formel:

Die Formel für das perfekte Ei

…oder ihr richtet euch einfach nach den Zeiten oben (:

Titelbild: © Maxim Khytra / stock.adobe.com