Veröffentlichungsdatum: 16.06.2023

Locken-pflege leicht gemacht

Sag’ „Adieu“ zu krausem Haar

Mehr als eine Laune der Natur

Naturlocken sind ein Geschenk der Natur und verleihen dem Haar eine einzigartige Schönheit. Sie stehen für Selbstakzeptanz und Individualität. Die Pflege von lockigem Haar erfordert spezifische Techniken und Produkte, um ihre Schönheit optimal zur Geltung zu bringen. Finde heraus, welche(s) Lockenmuster zu dir passt und wie du sie richtig pflegst, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

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Kennst du deinen Haartyp?

Um den richtigen Umgang mit deinen Haaren zu finden, solltest du deinen Haartypen kennen. Es gibt unterschiedliche Lockenmuster, die unterschiedliche Anforderungen haben. Die Spanne von Wellen bis hin zu Locken ist recht groß und viele Menschen haben sogar gemischte Lockenmuster.

Typ 2A-C: Wellig

Die Haartypen 2A, 2B und 2C sind welliges Haar. Mit wenig Textur und Volumen gilt dieser Haartyp fast als glatt. Haare vom Typ 2B haben größere S-förmige Wellen und Haare vom Typ 2C sind die dicksten Haare und bereits von der Wurzel an gewellt.

Pflege:
Die Pflege von Haaren vom Typ 2 ist eher unkompliziert. Hierbei empfehlen sich Produkte, die das Volumen am Ansatz steigern (z. B. Salzwassersprays oder Volumensprays). Außerdem sollte eher auf leichte Produkte zurückgegriffen werden, da Produkte für lockiges Haar beschweren und wenig Effekt bringen.

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Typ 3A-C: Lockig

Lockiges Haar ist nicht gleich lockiges Haar. Grundsätzlich sind Locken vom Typ 3 sehr trocken und die Haaroberfläche wird durch die falsche Pflegeroutine schnell aufgeraut. Locken vom Typ 3A bestehen aus großen, definierten Locken, die bei guter Pflege viel Glanz erhalten können. Typ 3B-Locken sind bereits deutlich kleiner und allgemein als „Korkenzieherlocken“ bekannt. Auch sie zeichnen sich durch eine raue Oberfläche und Trockenheit aus. Noch kleinere und dennoch voluminöse Locken fallen unter den Typ 3C. Diese Haare sind eher fein und sollten daher mit eher leichten Produkten gepflegt werden, um nicht zu beschweren.

Pflege:
Typ 3 bedarf intensiver Pflege, vor allem mit viel Feuchtigkeit. Eine Curl Defining Cream kann dein Styling bereits enorm verbessern. Hier können Proteine enthalten sein, die deine Haare stärken. Auch ein Leave In-Conditioner erhöht den Feuchtigkeitsgehalt nachhaltig und verbessert die Kämmbarkeit. Für optimalen Halt solltest du im letzten Schritt ein Gel, wie z.B. Leinsamengel  verwenden.

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Typ 4A-C: Kraus

Beim Typ 4 handelt es sich um sehr krauses Haar. Im nassen Zustand fast unscheinbar, sind sie im trockenen Zustand umso beeindruckender. Locken vom Typ 4A sind sehr klein und dicht beieinander. Der Typ 4B ist weniger definiert und eher Z-förmig, wodurch ein krauses Erscheinungsbild entsteht. 4C-Locken sind extrem kraus und ziehen sich bis zu 75% zusammen.
Außerdem sind sie sehr anfällig und brauchen daher viele Nährstoffe, um die Barriere zu stärken.

Pflege:
Am anspruchsvollsten ist Typ4. Da sehr anfällig für Frizz, Trockenheit und Haarbruch, solltest du regelmäßig eine Kur machen. Deine Pflegeprodukte sollten reichhaltige Öle beinhalten, die die Feuchtigkeit und Definition steigern. Auch hier empfiehlt es sich, einen Leave In-Conditioner zu nutzen. Außerdem sollten die Haare nicht häufig gewaschen werden.

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Der richtige Haarschnitt

Lockige Haare bedürfen generell spezifischen Schnitten. Um dem Haar eine tolle Textur zu verleihen, wird seit jeher empfohlen, mehr oder weniger erkennbare Stufen zu schneiden. Diese Stufenschnitte haben folgende Vorteile: verbesserte Definition, mehr Volumen und die Haare fallen leichter. Kürzere Locken erhalten mehr Definition und Sprungkraft, da sie sich weniger aushängen. Mit dem richtigen Schnitt verkürzt sich auch die Stylingzeit im Alltag, was bei der ohnehin aufwändigen Lockenpflege von Vorteil ist. Locken und krauses Haar (Afro) sollten nach Möglichkeit im trockenen Zustand geschnitten werden, damit sofort erkennbar ist, wie die Locken fallen. Auf jeden Fall solltest du dich ausgiebig beraten lassen und im Zweifel sogar einen spezialisierten Lockenfriseur ausfindig machen.

Handling über Nacht

Besonders wenn du lockige Haare gestylt hast, möchtest du möglichst lange die Definition und den Halt bewahren. Deshalb ist es wichtig, deine lockigen Haare über Nacht vor Reibung zu schützen. Dies kannst du mit dem Tragen einer Schlafhaube für Locken tun (innen mit Satin ausgekleidet) oder einem Satin-Kissenbezug. Damit verringerst du die Reibung und schonst deine Locken. Frizz wird reduziert, Volumen und Definition bleiben erhalten. Außerdem wird die Feuchtigkeit gespeichert und Haarbruch reduziert.

Die passende(n) Stylingmethode(n)

Es gibt viele Wege deine Locken zu stylen, damit sie möglichst lange halten.

Finger Coiling
Beim Finger Coiling nutzt du nur deine Finger zum Stylen. Dazu nimmst du eine Strähne und wickelst sie um deinen Finger, um sie in Form zu bringen.

Clumping
Mit Hilfe eines grobzinkigen Kammes kannst du Strähnen, die während dem Waschen verklumpen, leicht trennen. Das machst du am besten kopfüber, musst du aber nicht. Dadurch bilden sich schöne, definierte Strähnen, die du dann mit einem Lockengel fixierst.

Praying Hands
Bei dieser Methode werden Haarprodukte für Locken auf den Handflächen verteilt und entlang der Haare von oben nach unten mit zusammen gefalteten Händen in die Haare eingearbeitet. Ist das Produkt in den Haaren verteilt, kannst du deine Haare behutsam kneten.

Scrunching
Die beliebteste Stylingmethode ist Scrunching. Hierbei werden die Haare so viel geknetet, dass sie schön lockig und definiert sind. Je mehr du scrunchst, desto lockiger wird das Ergebnis.

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Plopping
Hierbei werden die Haare nach dem Styling in ein Mikrofasterhandtuch oder ein Baumwoll-T-Shirt gewickelt.

Wet Styling
Die optimalsten Ergebnisse erzielst du, wenn du Stylingprodukte im tropfnassen Zustand einarbeitest. Da die Haare nass am anfälligsten sind, solltest du hier vorsichtig sein und z. B. Knoten sehr sanft lösen und mit viel Feingefühl arbeiten.

Die Curly-Girl-Methode

Solltest du mit deinen Naturlocken unzufrieden sein, kann diese besondere Form der Pflegeroutine vielleicht dein Schlüssel sein. Das Ziel sind gesunde, definierte Locken, ohne Frizz und die Wiederbelebung von sprödem, geschädigtem Haar. Entwickelt von der Hairstylistin Lorraine Massey, unterteilt sich die Methode in 5 Grundsätze:

  • ∙ Verzicht auf Sulfate, Alkohole oder Silikone
    (in Shampoos, Conditioner und anderen Haarprodukten für Locken)
  • ∙ kein Shampoo verwenden
  • ∙ Haare im nassen Zustand mit den Fingern entwirren
  • ∙ Anwendung einer lockenaktivierenden Creme (mit den Fingern einkneten, sogenanntes „Scrunchen“)
  • ∙ Plopping (Haare zum schonenden Trocknen in ein Baumwoll-T-Shirt einwickeln)

Die Methode eignet sich am besten für Locken der Typen 2 und 3.

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