Veröffentlichungsdatum: 15.03.2021

Meditation

Den Weg zu sich selbst finden

Zwischen Home-Office und den schrillen Medien fällt es uns oft schwer abzuschalten. Viele setzen deswegen auf eine gesunde Work-Life-Balance. Zur Unterstützung wird viel meditiert – aber wie geht das überhaupt und wie kann es uns helfen, den Alltag entspannter wahrzunehmen?

Was ist „Meditation“ überhaupt?

Viele denken bei Meditation direkt an etwas Spirituelles – und liegen damit gar nicht so falsch. Es ist eine spirituelle Praxis, die Tiefenentspannung durch Konzentration erreichen lässt.

Entspannung steht also als oberste Priorität beim Meditieren. Aber auch ein erhöhtes Bewusstsein für allerlei Zustände, Gedanken und äußere Einflüsse sind Vorteile, die man aus der Meditation ziehen kann.

Man kann es auch als Erweiterung des Bewusstseins erklären.

Muss man meditieren, um zu entspannen?

Nein, das müsst ihr nicht.

Die Meditation hilft euch lediglich dabei zu entspannen und beschleunigt den Vorgang eventuell.

Welche Vorteile hat regelmäßige Meditation?

Zunächst sei gesagt, dass Meditation keinerlei Nachteile mit sich bringt. Die Zeit, die man mit Meditation verbringt, bekommt man in Form von Lebensenergie und Freude wieder zurück. Seht es also nicht als „Zeitverschwendung“, wenn ihr nicht sofort die spirituelle Erleuchtung erfahrt.

Kommen wir nun zu den Vorteilen im Detail:
Ihr erfahrt eine neue Form der Entspanntheit. Im Gesamten geht ihr lockerer mit stressigen Situationen um und regt euch nicht mehr so schnell über Kleinigkeiten auf. Man kann sagen, dass ihr mit regelmäßiger Meditation eine gewisse Balance in euer Gefühlsleben bringt.

Es fällt euch leichter, euch zu konzentrieren und eure Aufmerksamkeit auf etwas Bestimmtes zu lenken, ohne großartig abgelenkt zu werden. Das fördert eure Leistung und steigert die Kreativität. Euer Fokus lenkt sich automatisch auf das, worauf ihr euch sonst mühevoll konzentrieren wolltet.

Euer Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl steigen automatisch auf eine neue Ebene. Zunächst lernt ihr euch besser kennen, dann lernt ihr eure Ängste und Sorgen gezielt zu kontrollieren und schlussendlich steigt euer Selbstwertgefühl von ganz alleine.

Das Chaos in eurem Kopf reduziert sich. Gedanken können klarer gefasst und ordentlich verarbeitet und sortiert werden, ohne dass ihr alles „überdenkt“.

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Und wie geht’s jetzt?

Eure erste Meditation bedarf ein wenig Vorbereitung, aber das wird irgendwann in Routine übergehen.

Schaltet zunächst alle Störquellen aus: Handys, Tablets, die Türklingel, der Fernseher und das Radio haben die nächsten Minuten Sendepause.

Nehmt eine bequeme Haltung ein: Ob das nun im Sitzen oder Liegen geschieht, ist euch überlassen. Lediglich bequem muss es für euch und euren Körper sein. Achtet darauf, dass ihr ohne Beschwerden und frei atmen könnt und so die Energie besser durch den Körper fließen kann.

Nehmt euch Zeit: Beginnt mit 5 – 8 Minuten und versucht beim nächsten Mal 10 Minuten lang zu meditieren. Ihr könnt euch dazu einen kleinen Wecker stellen, das verhindert das ständige Schauen auf die Uhr. Der Ton sollte aber leise und sanft sein.

Beginnt nun mit der Meditation: Schließt vielleicht am Anfang die Augen, um wirklich alle Ablenkungsquellen auszublenden.

Haltung: Nehmt nun eine bequeme Haltung ein. Der Rücken sollte nach Möglichkeit gerade sein, sodass der Atem leicht fließen kann. Die Arme lasst ihr locker auf eurem Schoß oder daneben liegen. Drückt noch einmal ein wenig die Schultern nach unten und den Kopf nach oben.

Jetzt atmet tief ein und aus. Beobachtet dabei wie sich euer Bauch ganz sanft hebt und wieder senkt. Konzentriert euch nur auf diese Bewegung und den Atemfluss durch eure Nase in die Lunge und wieder heraus.

Euch kommen sicher Gedanken in den Sinn, die eure Konzentration stören – seid nicht verärgert. Lasst sie zu, hört sie an und schickt sie danach weiter. Akzeptanz und Loslassen ist die Devise der Meditation. Zu Beginn wird das noch häufiger der Fall sein, aber es wird mit Zeit und Übung immer weniger.

Konzentriert euch weiter auf euren Atem, der ganz natürlich fließt. Erzwingt keine Regelmäßigkeit – lasst es einfach geschehen.

Kommt wieder ein Gedanke, denkt ihn und kehrt sanft zurück zu eurer Atmung.

Sind nun die 5 bis 8 Minuten vorüber, kehrt langsam zurück in euren Raum, in dem ihr euch befindet. Verweilt noch ein kleines bisschen. Nun seid ihr bereit aus der Meditation auszutreten.

Na, fühlt ihr euch schon irgendwie verändert? Wenn ja, gut, weiter so. Falls nicht, verzweifelt nicht. Es braucht seine Zeit, bis eine Meditation seine Wirkung zeigt. Gebt also nicht sofort auf!

Ihr solltet aber auf keinen Fall diese Fehler machen:

„Nichts“ denken

Meditation wird immer wieder mit vollkommener „Leere“ im Kopf in Verbindung gebracht – das bedeutet aber nicht, dass ihr nun krampfhaft versuchen sollt, an „Nichts“ zu denken, denn das funktioniert nicht.

Je weniger ihr denken wollt, umso mehr Gedanken stellen euch in den Weg. Akzeptiert sie und lasst sie weiterziehen. Das wird nicht beim ersten Mal klappen, ist aber auch nicht weiter schlimm. Ihr könnt es einfach wieder versuchen. Solange, bis ihr vollkommene Akzeptanz erlangt habt.

Die „perfekte“ Haltung finden

Wer im Sitzen meditiert, neigt bestimmt zunächst dazu, während der ganzen Konzentration etwas zusammenzusacken. Das ist okay, solange der Atem frei fließen kann.

Ihr benötigt nicht unbedingt besonderes Equipment wie ein Meditationskissen oder eine Matte oder Räucherstäbchen oder Entspannungsmusik oder oder… Euer Geist und Körper ist alles, was ihr braucht. Wenn euch diese Dinge aber helfen, besser zu entspannen – nur zu! Es gibt keine Regeln oder Vorschriften, wie ihr zu meditieren habt.

Wer nun also verkrampft versucht, während der ersten Meditationen einen absolut geraden Rücken zu halten, wird schnell merken, dass es euch sehr ablenkt. Lasst auch hier einfach geschehen, was geschieht. Euer Körper verfällt sicher in eine für ihn optimale Position. Vertraut ihm da einfach.

„Willenskraft“ ausüben

„Ich will jetzt aber…“ diesen Satz haben uns unsere Eltern schon früh ausgetrieben. Warum also jetzt damit anfangen?
Geduld ist die Gunst der Stunde. Versucht nicht auf Biegen und Brechen entspannen zu wollen – irgendwie widerspricht es sich ja auch schon. Die Entspannung und die Energie kommen aus eurem Inneren, nicht aus eurem Kopf.

Setzt euch kein Ziel, orientiert euch in keine Richtung – versucht es einfach geschehen zu lassen. Zwang war noch niemals eine Lösung.

Wir können euch aber trotzdem einige Tipps mitgeben, wie ihr Meditation erlernen könnt:

Regelmäßigkeit

Wenn ihr euch regelmäßig eurem Geist zuwendet, werdet ihr immer geübter in der Begegnung. Wie bei allem ist es ein Lernprozess, den ihr durchlauft, bevor ihr so etwas wie einen „Erfolg“ verspürt.

Meditiert zunächst jeden Tag, um euch an die Routine zu gewöhnen. Später könnt ihr dann meditieren, wenn euch gerade danach ist.

Seid sanft

Mit Zwang ist noch niemand ans Ziel gekommen …

Zeigt eurem Körper und eurem Geist, dass es okay ist abzuschweifen, aber kehrt immer wieder zu euch zurück – auf eine sanfte Weise. Grobes Eingreifen in eure Gedanken führt zu Verspannungen und könnte euch aus dem Gleichgewicht bringen.

Durchhalten

Auch wenn ihr euch anfangt zu langweilen, versucht durchzuhalten. Es lohnt sich! Wenn erst eure Energien fließen, wird sich auch euer „reales“ Leben verändern – versprochen!

Worauf wartet ihr also? Macht es euch bequem und lasst es geschehen – ganz unbeschwert!

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