Veröffentlichungsdatum: 01.08.2019
Schädlinge fernhalten
Damit ihr kein Löchergemüse erntet…
Viele unserer heimischen Insekten sind für uns von großem Nutzen. Bienen zum Beispiel!
Doch auch viele unter ihnen können eurer Ernte aus dem eigenen Gemüsebeet schaden. Sie ernähren sich von ungeerntetem Gemüse oder Obst und hinterlassen unschöne Löcher, die auch die Ernte faulen lassen können.
Doch wie alle anderen Lebewesen haben auch die Schädlinge ihren Platz im Ökosystem und sollten daher nicht getötet, sondern einfach vertrieben werden.
Durch die richtige Bepflanzung im Beet könnt ihr euch die Schädlinge einfach vom Hals halten. Alternativ könnt ihr es doch auch mal mit anderen Insekten probieren …
Nacktschnecken
Die glitschigen, kleinen Pflanzenfresser sind ein absolut rotes Tuch für jeden Gartenliebhaber mit Gemüsebeet. Vor allem an Blattgemüse wie Salat oder Mangold vergehen sich die Nacktschnecken sehr gerne.
Durch eine Einzäunung, welche die Nacktschnecken nicht überwinden können, oder das Anlegen eines Hochbeetes seid ihr meistens schon fein raus. Schafft es doch die eine oder andere Schnecke könnt ihr in die Nähe des Gemüses Farne, pelzige Blattpflanzen oder stark riechende Kräuter wie Thymian oder Rosmarin setzen. Nacktschnecken mögen diese Gerüche nicht und halten sich von eurem Beet fern.
Blattläuse
Diese kleinen, unverschämten Läuse wollen euer Gemüse einfach nicht in Ruhe lassen? Ätherische Öle wie Lavendel- oder Salbeiöl sowie Zwiebeln können es schaffen, Blattläuse von eurem Beet fernzuhalten. Auch eure Rosen können mithilfe von Lavendel blattlausfrei bleiben. Bei Obstbäumen und Gemüsestauden empfiehlt sich das Hinzupflanzen von Kapuzinerkresse oder Bohnenkraut.
Kartoffelkäfer
Ihren Namen haben die Kartoffelkäfer durchaus ihrer Vorliebe für Kartoffeln zu verdanken. Doch sie vergehen sich auch gerne mal an ganz anderem Gemüse – zum Beispiel an Paprika und Auberginen.
Meerrettich ist hier die Lösung! Pflanzt die Meerrettichstecklinge in der Nähe eurer angreifbaren Pflanzen, um die Kartoffelkäfer abzuschrecken. Sie mögen nämlich kein Meerrettich 😉
Errichtet jedoch zusätzlich eine Wurzelsperre um den Meerrettich – er neigt zum Wuchern unter der Erde.
Ameisen
Ameisen sind eigentlich gar keine Schädlinge, sondern Nützlinge!
Sie halten im Wald beispielsweise den Boden sauber, indem sie Störfaktoren vom Boden wegtransportieren.
Dennoch können sie im eignen Garten lästig werden. Mediterrane Kräuter wie Majoran, Thymian oder auch Lavendel halten sie durch ihre Gerüche fern. Auch Wermut am Beetrand hat sich als durchaus bewährt erwiesen.
Erdflöhe
Bevor die Erdflöhe es schaffen, sich durch euer Gemüse zu fressen, könnt ihr einfach Radieschen zu eurem übrigen Gemüse dazu pflanzen. Radieschen mögen die Erdflöhe nicht und so verziehen sie sich schnell wieder.
Wermut hat sich auch hier am Beetrand als nützlich erwiesen.
Möhrenfliege
Anders als bei vielen Insekten sind es hier die Larven der Möhrenfliege, die sich durch euer Gemüsebeet fressen.
Ihren Namen hat die Möhrenfliege, ähnlich wie der Kartoffelkäfer auch, ihrer Vorliebe zu Möhren zu verdanken.
Lauchgewächse wie Zwiebeln oder Porree, aber auch Majoran, halten die Larven von euren Möhren und allem anderen Gemüse fern.
Wühlmäuse
Ja, nicht nur Insekten lieben frisches Obst und Gemüse. Auch die kleinsten Säugetiere im Garten vergehen sich hin und wieder an der noch nicht geernteten Ausbeute eurer Gemüsebeete.
Der Geruch von Knoblauch schreckt die Wühlmäuse ab – was ihnen bestimmt keiner verübeln kann.
Knoblauch pflanzt ihr vorzugsweise im Frühjahr oder im Herbst.
Bakterien- und Pilzbefall
Möhren und Erdbeeren könnt ihr durch Hinzupflanzen von Lauchgewächsen vor einem Befall schützen.
Rosen werden gut von Knoblauch geschützt, wenn es um Grauschimmel geht.
Mehltau an Tomaten, Gurken und Kohl könnt ihr durch Basilikum vorbeugen.
Pfefferminze schützt eure Weinreben vor einem Befall.
Nützlinge einsetzen
Ihr habt richtig gelesen. Einige „Nützlinge“ (Insekten, die euch nichts wegfressen und euch helfen) können die Schädlinge von eurem Gemüse- und Obstgarten fernhalten.
Beispielsweise fressen Marienkäfer und Florfliegen sehr gerne Blattläuse.
Der gemeine Ohrwurm vergnügt sich sehr gerne an allen Arten von Läusen.
Schlupfwespen werden oft (sogar gezüchtet) auf Obstplantagen eingesetzt, um Raupen und Larven von Fliegen, Käfer und Blattwespen fernzuhalten.
Auch Nacktschnecken haben Fressfeinde: die Laufente. Laufenten zu halten, ist zwar etwas mehr Arbeit als der Garten alleine, aber ihr müsst euch keine Gedanken mehr um zerfressenen Salat machen. Nacktschnecken sind eine absolute Delikatesse für Laufenten.
Wenn das alles nichts hilft…
… ist das kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken! Duscht das ganze Ungeziefer einfach regelmäßig mit Wasser von den Blättern eurer Pflanzen runter 😉