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Veröffentlichungsdatum: 13.09.2018

Faszien

Unser Bindegewebe mal anders betrachtet

Das Wort Faszien leitet sich aus dem Lateinischen von „fascia“ ab, was so viel bedeutet wie Binde, Band, Bandage.
Sprich, Faszien ist einfach ein anderes Wort für unser Bindegewebe.

Faszien durchziehen unseren gesamten Körper, egal ob in der Haut, im Knorpel, in den Knochen, Gelenken, Sehnen, Muskeln, Organen oder im Gehirn und Rückenmark. Alle diese Faszien hängen im Körper zusammen und bilden das Bindegewebe. Somit ist das Bindegewebe das größte Sinnesorgan, das der Mensch besitzt.

Unser Bindegewebe, wie der Name schon sagt, bindet alles im Körper zusammen: Knochen, Organe und Muskeln. Es verhindert, dass alles innerhalb der Haut nicht einfach ein Eigenleben entwickelt, sondern alles an seinem Platz bleibt, um seine Aufgabe zu erfüllen.

Je mehr Faszien wir im Körper tragen, desto gesünder fühlen wir uns. Das passiert aufgrund der produzierten Fibroblasten durch die Faszien. Beispielsweise Kollagen und Elastin werden von den Faszien produziert und sind für Gelenke, Muskeln und die Bewegung notwendig. Auch werden bei der Produktion von Fibrolasten alte Faszienzellen abgetragen und neue, geschmeidigere Faszienzellen werden produziert.

Bein auf Faszienrolle

© rock_the_stock / stock.adobe.com

Die Faszien arbeiten unabhängig von den Muskeln. Sie speichern die Energie und organisieren die Kraftübertragung an die Muskeln. Zudem haben Faszien einen emotionalen Speicher – jeder erlebte Schmerz wird namentlich gespeichert und sich bei bestimmten Bewegungen wieder an ihn erinnert.
Deswegen wird das Bindegewebe oft auch als „innere Muskulatur“ bezeichnet, nicht zuletzt durch ihre hohe Anzahl an Bewegungssensoren und Schmerzrezeptoren.
Sie reagieren auf Reize, wie zum Beispiel Stress durch zu viel Bewegung oder wenn man sich gar nicht bewegt. Die Folgen von zu viel oder zu wenig sind Verklebungen, Verdickungen und Verfilzungen des feinmaschigen Geflechts, was teilweise sehr starke Schmerzen verursacht.
Deswegen sollte man sich regelmäßig ausreichend bewegen und fit halten.

Zum Faszientraining gehören vor allem langkettige Dehnungen, Hüpfen und Tanzen. So werden die Verklemmungen etc. am besten gelöst und die Faszien neu in ihrer Beweglichkeit trainiert. Geeignete Sportarten hierzu sind beispielsweise Pilates oder Yoga.

Was hat es mit den angesagten „Faszienrollen“ auf sich?
Durch die Übungen, die man mit Faszienrollen machen kann, wird angestautes Wasser, dass sich in den verklebten Faszien gesammelt hat regelrecht herausgepresst und kann so leichter abtransportiert werden. Zusätzlich kann eine Runde auf der Faszienrolle nach dem Training die Dauer des Muskelkaters deutlich verringern.

Titelbild: © rock_the_stock / stock.adobe.com