Veröffentlichungsdatum: 29.01.2020
Muskelkater
Entstehung – Hilfe – Vorbeugen
Nach einem intensiven Training spüren wir oft ein leichtes Ziehen in den Muskeln. Ist das Training „zu viel des Guten“ gewesen, sind es oft starke Schmerzen, die unsere Bewegung einschränken. Diese Schmerzen nennen wir Muskelkater – aber was genau ist das eigentlich?
Mit unseren pelzigen Freunden hat der Muskelkater wenig zu tun – auch mit einem exzessiven Alkoholkonsum hat der Muskelkater nichts am Hut.
Muskelkater sind kleine Risse, die in den Zwischenscheiben der Muskelfasern entstehen, wenn wir sie stark beanspruchen. Diese kleinen Risse sind kleinste Entzündungen innerhalb der Muskeln, durch die Wasser in den Muskel eindringt. Das lässt den Muskel anschwellen (wachsen).
Wer sich jetzt noch fragt, warum dann der Muskelkater erst ein bis zwei Tage später seine Wirkung so richtig entfaltet: Der Schmerz entsteht nicht im Muskel selbst, da es hier keine Schmerzrezeptoren gibt. Umliegende Nervenbahnen verursachen das Ziehen durch die Entzündungsstoffe, die der Körper ausspülen möchte. Wenn diese zwei aufeinandertreffen, spüren wir Schmerzen. Da dieser Vorgang erst nach 12 bis 24 Stunden einsetzt, kommt der Muskelkater dementsprechend erst später nach dem Training.
Viele Fitnessaffine empfinden einen leichten Muskelkater als angenehm und ein gutes Ergebnis nach einem ausgiebigen Training. Wenn es doch etwas schlimmer schmerzt und euer Körper euch sagt: „So nicht!“, könnt ihr verschiedene Akutbehandlungen durchführen:
Auszeit!
Habt ihr euch so richtig fertiggemacht, müsst ihr es auch in Ruhe ausbaden.
Ihr solltet euren Muskeln ausreichend Regenerationszeit geben, damit keine gefährlichen Muskelfaserrisse entstehen. Vermeidet Training, schweres Heben und ungewohnte Bewegungen in der Regenerationsphase.
Das heißt natürlich nicht, dass ihr euch nicht bewegen dürft…
Leichte Bewegung
Eine Faszienrolle kann euch bei der leichten Bewegung gegen den Muskelkater helfen. Die Faszienrolle aktiviert die Gegenregulation gegen die Entzündungen punktuell und hilft euch so den Muskelkater schnell wieder loszuwerden.
Auch gut sind leichte Bewegungen unmittelbar nach dem Training – das Cooldown. Auslaufen nach dem Joggen, Dehnübungen nach dem Zirkeltraining oder eine Gewichtsreduktion beim Krafttraining zum Schluss können euren Muskelkater direkt vorbeugen.
Futter
Ginger rules – nicht nur in der indischen Küche! Ingwer fördert die Durchblutung im Körper. Abgesehen davon, ist er mega gesund und hilft eurem Immunsystem bei der Regeneration.
Höchst antioxidativ – klingt irgendwie toxisch – ist Sauerkirschsaft. Antioxidantien sind dabei aber keineswegs schädlich – im Gegenteil! Sie helfen unserem Körper, Entzündungen besser und schneller wieder auszuspülen.
Wohlige Wärme
…in Form eines Entspannungsbades kann fast jeder bei sich zu Hause machen. Super geeignet sind dazu bestimmte Muskelentspannungsbäder. Aber auch ein heißes Schaumbad kann euch im Kampf gegen den Muskelkater gute Hilfe leisten!
Saunieren hat einen ähnlichen Effekt auf eure Muskelkatze – ehm, Kater!
Die Wärme fördert, wie der Ingwer auch, die Durchblutung und lässt die Entzündungsstoffe so schneller abtransportieren.
Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz
Pfefferminzöl regt, wie Wärme auch, die Durchblutung an, hat dabei aber einen kühlenden Effekt auf euren Körper. Die ätherischen Öle im Pfefferminzöl wirken außerdem sehr entspannend und helfen euch so nicht nur beim Muskelkater.
Anwendung: Wenn ihr schon im Training merkt, dass ihr euch etwas übernommen habt, reibt ihr euch am besten die beanspruchten Stellen mit etwas verdünntem Pfefferminzöl mithilfe eines Wattepads ein.
Das Pfefferminzöl sollte niemals pur auf die Haut aufgetragen werden, weil es diese angreifen würde. Und reibt es euch auf keinen Fall in die Augen! Das kann auch sehr schmerzhaft werden und muss direkt ausgespült werden, falls es doch mal passiert.
Abgesehen von all den Tipps, wenn es eigentlich schon zu spät ist, könnt ihr eurem Muskelkater auch einfach vorbeugen!
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Warmup und Cooldown sind das A und O!
Richtig aufgewärmt, beugt ihr Verletzungen durch ein zu intensives Training gut vor. Warme Muskeln sind biegsamer als kaltes Gewebe. Das könnt ihr euch wie bei Kinderknete vorstellen: Ist sie kalt, lässt sie sich nicht gut formen. Ist sie etwas warm, lässt sie sich wunderbar formen! Ebenso ist es mit unseren Muskeln.
Zum Runterkommen eine kleine lockere Runde auslaufen oder einfach die Gewichte reduzieren kann auch sehr viel bringen. Der Körper ist weniger angestrengt und hat Zeit die Durchblutung auf die beanspruchten Stellen zu konzentrieren, die euch hilft, die verletzten Muskelfasern zu regenerieren.
Auch Dehnübungen vor und nach dem Training sind ratsam. Sie verursachen das Gleiche wie ein Cooldown und kurbeln noch einmal am Ende die Durchblutung an. Abgesehen davon, könnt ihr einen schönen Vergleich anstellen vor und nach dem Training, wie sich eure Beweglichkeit und Balance mit dem Training ändern.